Um vor allem den Hol- und Bringdienst vor den Schulen zu unterbinden, wird an einem Verkehrskonzept gearbeitet.

Für die Verkehrsprobleme rund um die Grund- und Mittelschule in Füssen gibt es noch keine endgültige Lösung. Vor allem der Hol- und Bringdienst soll unterbunden werden.

Der Abriss der alten Schulgebäude sowie der Aushub sind mittlerweile zwar abgeschlossen. Für die Verkehrsprobleme rund um die Grund- und Mittelschule vor allem zu Unterrichtsbeginn und -ende gibt es aber noch keine endgültige Lösung. Wie eine solche aussehen könnte, stellten jetzt Vertreter des Wangener Ingenieurbüros Daeges im Stadtrat vor. Der billigte die Pläne einstimmig.

Als der Stadtrat 2017 beschloss, die Grund- und Mittelschule umfangreich zu sanieren und modernisieren, war schnell klar, dass auch an der Verkehrssituation rund um die Schulen etwas verändert werden muss. Mit der Ausarbeitung eines Verkehrskonzepts beauftragte die Stadt damals deshalb das Wangener Ingenieurbüro Daeges (der Kreisbote berichtete). Um das Konzept zu erstellen, schauten sich die Planer das direkte Umfeld der Schulen an und analysierten die Verkehrsströme, die dort morgens und mittags herrschen. Ihr Ergebnis: Es besteht ein hohes Verkehrsaufkommen an Fußgängern, Fahrradfahrern, Bussen und Autos.

Chaos morgens uns mittags

Da beide Schuleingänge der Grund- und Mittelschule auf der Nordseite am Taxisweg zusammengelegt werden, müssten die Verkehrsströme entsprechend angepasst werden. Außerdem soll verhindert werden, dass Eltern ihre Kinder weiterhin unmittelbar bis vor die Schule fahren, was vor allem morgens und zum Unterrichtsende für Chaos sorgt. „So, wie es jetzt abläuft ist es eine absolute Katastrophe“, beschrieb jetzt Stadträtin und stellvertretende Schulleiterin Anna-Verena Jahn (Grüne) die Situation im Stadtparlament. „Die Eltern fahren bis einen Zentimeter vor den Eingang der Mittelschule.“

Wegen der städtischen Finanzmisere musste das Sanierungskonzept seitdem aber erheblich reduziert werden, was auch eine Überarbeitung des Verkehrskonzepts zur Folge hatte. Die aktuellste Überlegungen legte jetzt Tim Schneider vom Büro Daeges den Stadträten zur Billigung vor. Wirklich Neues bekamen diese dabei nicht zu hören, immerhin hatten sie die von der Schulleitung favorisierte so genannte Variante „V1“ bereits in Grundzügen abgesegnet.

Das Kernelement des Konzepts ist die Sperrung der Feistlestraße für jeglichen motorisierten Individualverkehr. So soll der Hol- und Bringverkehr durch die Eltern unterbunden werden. Lediglich Busse sollen die Straße künftig noch befahren dürfen. Zudem soll eine Art Busbahnhof für sämtliche Schulen eingerichtet werden.

Nur für Busse

Unmittelbar betroffen davon ist die Hilteboldstraße. Diese soll über ihre gesamte Länge als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden. Das bedeutet, Autos dürfen hier dann nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren. Ferner soll auch hier das Bringen und Holen der Kinder unterbunden werden. Gleiches gilt für die Augustenstraße, die ab der Kreuzung Bürgermeister-Wallner-Straße ebenfalls zum verkehrsberuhigten Bereich werden soll. Darüber hinaus ist geplant, am westlichen Ende der Dr.-Enzinger-Straße eine Wendemöglichkeit für Busse einzurichten.

Um das Bringen und Holen der Schüler durch ihre Eltern auch weiterhin – allerdings in geordneten Bahnen – zu ermöglichen, sollen in der Augsburger Straße auf Höhe der Einmündung Taxisweg sowie im Einmündungsbereich Augsburger Straße/Bürgermeister-Wallner-Straße so genannte Kiss & Run-Zonen geschaffen werden. Ferner ist ein solcher Parkplatz auch am Kino-Parkplatz denkbar – zumindest inofffiziell, wie Schneider erläuterte.

Anna-Verena Jahn, die zuvor von kriegsähnliche Zuständen zu den Stoßzeiten besprochen hatte, lobte die vorgestellte Variante. „Das ist das beste Konzept, so wie wir das mitkriegen“, sagte sie. Gleicher Ansicht waren auch die übrigen Ratsmitglieder, die das Konzept einstimmig billigten.

59 Parkplätze zur Verfügung

Neben der künftigen Verkehrsführung haben sich die Planer von Daeges auch Gedanken über ein neues Parkkonzept gemacht. Hintergrund ist, dass der Stadtrat, wie bereits berichtet, beschlossen hat, auf den Bau einer Tiefgarage zu verzichten. Schneider rechnete vor, dass künftig rund um die Schulen 59 Parkplätze zur Verfügung stehen werden. Zu den bereits vorhandenen in der Hilteboldstraße und „An der Bildsaul“ sollen 28 weitere in der Bürgermeister-Wallner-Straße kommen.

Allerdings müsse noch rechtlich geklärt werden, ob öffentliche Parkplätze überhaupt für einen Stellplatznachweis heran gezogen werden dürfen. Außerdem müsse man sich darüber klar werden, was mit den dadurch verdrängten Anwohnern, Pendlern oder sonstigen dort Parkenden geschehen soll. „Da muss man drüber nachdenken“, so Schneider.

Auch diese Überlegungen billigte das Stadtparlament einstimmig.

Bericht: Matthias Matz, KB Füssen
Foto: Gschwend

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.