Erstsoll der städtebauliche Vertrag für die Ponyranch unterschrieben werden, danach wird der Bebauungsplan abgeschlossen.

Für die Ponyranch in Weißensee scheint eine Lösung in Sicht zu sein. Ehe der Füssener Stadtrat aber das Bauleitverfahren fortsetzt, wird er den städtebaulichen Vertrag unter die Lupe nehmen.

Nach einem jahrelangen Hin und Her scheint eine baurechtlich abgesicherte Lösung für die Ponyranch Weißensee in greifbarer Nähe zu sein. Eine Planung, die unter anderem den Rückbau des nicht genehmigten zweiten Reitplatzes vorsieht, wurde in Füssens Stadtrat grundsätzlich begrüßt. Ehe die Kommunalpolitiker aber das Verfahren vorantreiben, wollen sie den städtebaulichen Vertrag unter die Lupe nehmen. Darin wird zum Beispiel festgelegt, wie viele Tiere auf der Ponyranch gehalten werden dürfen.

Die Ponyranch sorgte seit langem für Schlagzeilen. Nachdem die Betreiberin das Areal erworben hatte, entstanden Schwarzbauten wie ein Reitplatz oder eine Futterstelle. Zudem wurden immer mehr Pferde und Ponys gehalten. Im November 2019 beschloss der damalige Stadtrat, diesen Wildwuchs im Außenbereich durch einen Bebauungsplan zu regulieren – um den Erhalt des Betriebs zu sichern. Allerdings wäre dieses Verfahren beinahe gestoppt worden, da die Eigentümerin weiterhin Schwarzbauten errichtete.

Schließlich sprachen sich die Ratsmitglieder mehrheitlich für einen reduzierten Bebauungsplan Brand-Mühlbach aus – mit ihm sollte der Betrieb ein paar Nummern kleiner ausfallen. So wurde die Reduzierung des Tierbestands gefordert, für den westlichen der beiden Reitplätze und Futterstellen wollte man den Rückbau erreichen. Andere Anlagen und Gebäude wurden durch die Planung des Stadtrates gesichert, auch wurde der Bau eines Stalls rechtlich ermöglicht. Nicht mehr zu retten ist aber eine Moorfläche: Sie wurde durch die Schwarzbauten irreparabel geschädigt.

Nach kurzer Zeit wurde die Planung von der Betreiberin akzeptiert. Nicht nur über den Bebauungsplan, auch über einen städtebaulichen Vertrag sollten die Wünsche der Kommunalpolitiker abgesichert werden. Dieser Vertrag sei nun eingegangen, man werde ihn bald unterzeichnen, sagte Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU), als jetzt das Bauleitverfahren Thema im Stadtrat war. Ob in dem Vertrag alle Wünsche des Stadtrates fixiert seien, wollte Vize-Bürgermeister Christian Schneider (Füssen-Land) wissen. Er entspreche der Beschlusslage, versicherte Bauamtsleiter Armin Angeringer. Doch Ratsmitglieder verwiesen darauf, dass man noch keinen Einblick in den Vertrag gehabt habe. „Da müsst ihr uns schon ein bisschen Vertrauen schenken“, sagte Bürgermeister Eichstetter zu diesen Einwürfen.

Man habe in früheren Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Stadtrat die eine oder sinnvolle Ergänzung für solche Regelwerke vorgeschlagen habe, sagte Dr. Martin Metzger (Bürger für Füssen). Auch Dr. Anni Derday (Freie Wähler) forderte wie Martin Dopfer (Füssen-Land), erst den städtebaulichen Vertrag unter Dach und Fach zu bringen und danach den Bebauungsplan zum Abschluss zu bringen. Diesen Wünschen wollte sich der Bürgermeister nicht verschließen.

Bericht: Heinz Sturm, AZ Füssen
Foto: Benedikt Siegert