Auf Suche nach Einsparpotenzialen bei der Beleuchtung prüft die Kommune inzwischen jede Straße, jeden Radweg und jeden Parkplatz. Weihnachtsbeleuchtung gibt es in diesem Jahr in abgespeckter Form.

In mehreren Straßen in Füssen ist die Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden bereits reduziert, weitere sollen folgen. „Wir arbeiten Straßenzug für Straßenzug ab“, sagte Bürgermeister Maximilian Eichstetter im Stadtrat. Wie berichtet, will die Kommune angesichts explodierender Energiepreise den Stromverbrauch senken, auch aus Gründen eines besseren Klimaschutzes. Hier arbeitet die Stadt mit den Elektrizitätswerken Reutte eng zusammen. Geprüft werden Einsparpotenziale jetzt vor allem bei Radwegen, dort könnte es ab 22 Uhr zappenduster sein.

Eichstetter beleuchtete zunächst die Rechtslage: Eine generelle Pflicht zur Straßenbeleuchtung bestehe nicht, innerorts sei sie aber zu gewährleisten, wenn die Verkehrssicherungspflicht dies erfordert. Zum Beispiel bei Fußgängerüberwegen an stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen. Das Abschalten der Straßenbeleuchtung von beispielsweise 22 bis 5 Uhr könne man in aller Regel als unproblematisch einstufen. Ob dort ausnahmsweise eine Beleuchtung notwendig ist, sei im Einzelfall zu prüfen.

Die Weihnachtsbeleuchtung wird in diesem Jahr in abgespeckter Form ermöglicht. Man konzentriere sich auf die Innenstadt, sagte Eichstetter. In den kommenden Jahre werde man die bereits laufende LED-Umrüstung bei Straßenlaternen fortsetzen, auch wenn dies sicher einen „hohen siebenstelligen Betrag“ erfordere, sagte der Bürgermeister. Die EWR erwarten hierfür Gesamtkosten von 3 Millionen Euro, von denen die Stadt die Hälfte tragen müsste. Allerdings ist mit der Umrüstung eine deutliche Reduzierung des Stromverbrauchs verbunden.

Jetzt auf dem Prüfstand

Für die nahe Zukunft soll nun eine Reihe von Punkten geprüft werden, was der Stadtrat ohne Debatte einstimmig mittrug. So soll beispielsweise für Anlieger- und Erschließungsstraßen geklärt werden, ob man ab 22 Uhr komplett auf eine Straßenbeleuchtung verzichten oder wenigstens nur jede zweite Lampe mit deutlich reduzierter Leistung betreiben kann. Auch die Beleuchtung der Parkplätze Morisse und Achmühle soll ab 22 Uhr auf den Prüfstand, ebenso eine Reihe von Radwegen.

Hohe Stromrechnung

Der jährliche Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung in Füssen lag zuletzt konstant bei 680.000 Kilowattstunden (kWh). Der bisher vereinbarte fixe Arbeitspreis betrug bis 2021 5,279 Cent pro kWh. Die Gesamtkosten (mit Vertriebs- und Netzkosten) lagen für die Straßenbeleuchtung im vergangenen Jahr bei 160.000 Euro.

Aktuell liegt der fixe Arbeitspreis bei 15,999 Cent pro kWh. Dies würde für 2022 bedeuten, dass die Kosten der Straßenbeleuchtung bei gleichbleibendem Stromverbrauch bei rund 250.000 Euro liegen. Angesichts der zu erwartenden Energiekostenentwicklung werden für das Jahr 2023 die Kosten der Straßenbeleuchtung wohl zwischen 300.000 und 400.000 Euro jährlich eingeplant werden müssen, wenn der Verbrauch nicht deutlich reduziert werden kann.

Ziel ist es, den Verbrauch auf die Hälfte zu reduzieren.

Bericht: Heinz Sturm, AZ Füssen
Foto: Helmut Kroiß

Wir danken der AZ Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.