Die Händler auf dem Füssener Wochenmarkt müssen ab November höhere Standgebühren bezahlen. Damit soll der Markt für die Stadt kostendeckend werden.

20.000 Euro Defizit: Standbetreiber auf dem Wochenmarkt müssen künftig mehr zahlen

„Es kann ja nicht sein, dass wir 20.000 Euro dafür bezahlen, dass wir einen Markt haben“, sagte Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) Anfang September im Gespräch mit dem Kreisboten. Die Botschaft war klar: vor dem Hintergrund leerer Kassen und dem vom Landratsamt geforderten Haushaltskonsolidierungsprogramm muss hier an den Stellschrauben gedreht werden. Und tatsächlich – einstimmig sprach sich der Stadtrat am Dienstagabend für eine Erhöhung der Standgebühren für denWochenmarkt aus. Diese sollen ab dem 1. November gelten.

Für die Wochenmarkt-Händler auf der Morisse bedeutet diese Entscheidung des Kommunalparlaments, dass sie künftig 2,20 Euro pro angefangenen Meter Standfrontlänge am Tag bezahlen müssen. Bislang waren es 1,20 Euro. Damit entsprechen die Standgebühren in der Lechstadt laut Beschlussvorlage nun denen der Stadt Kempten. Wie der zuständige Amtsleiter Markus Gmeiner sagte, ist dies die erste Gebührenerhöhung seit Einführung des Füssener Wochenmarktes.

Bürgermeister Eichstetter erklärte den Ratsmitgliedern, dass die Stadt beim Wochenmarkt nur etwa ein Drittel der in anderen Städten und Kommunen üblichen Marktgebühren verlange. Das Resultat: der Wochenmarkt sorgt jedes Jahr für ein Defizit von rund 20.000 Euro. Mit der Gebührenerhöhung zum 1. November soll die Veranstaltung nun zumindest kostendeckend für die Stadt werden. Ein Gewinn sei nicht angestrebt.

Die neue Satzung betrifft ausschließlich den Wochenmarkt und keine anderen Märkte wie etwa den Kunsthandwerkermarkt in Hopfen, erklärte Gmeiner auf Nachfrage von CSU-Stadtrat Andreas Eggensberger. Für die sogenannten Spezialmärkte wie eben den Hopfener Kunsthandwerkermarkt oder den Mittelaltermarkt gelten andere Gebühren als für den Wochenmarkt. Hier bezahle der Veranstalter 250 Euro pro Markttag, nicht die einzelnen Standbetreiber. Wieder andere Gebühren werden bei den Jahrmärkten fällig: bei diesen müssen die Standbetreiber 6,30 Euro pro angefangenen Meter Standlänge am Tag bezahlen, erläuterte Gmeiner.

Eggensberger regte daraufhin an, auch bei den sogenannten Spezialmärkten wie dem Kunsthandwerkermarkt über eine Erhöhung der Standgebühren nachzudenken. Immerhin entstehe dort viel Müll und der Rasen am Ufer werde auch beschädigt, was letztlich die Stadt wieder auf ihre Kosten richten müsse.

Bericht und Foto: Matthias Matz – Kreisbote Füssen

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.