In Kooperation mit der Telekom will die Stadt Füssen den Glasfaserausbau voran treiben.

Fast 3500 Adressen in Füssen will die Telekom in den kommenden Jahren mit einem schnellen Internetzugang versorgen. Der Stadtrat hat dafür jetzt den Weg frei gemacht.

Egal ob Wirtschaft oder Tourismus – ohne schnelles Internet geht im Zeitalter der Digitalisierung fast nichts mehr. Um sich diesen Standortvorteil zu sichern und den Breitband-Glasfaserausbau im Stadtgebiet voran zu treiben, soll die Stadtverwaltung mit der Telekom eine Kooperation eingehen. Das hat unlängst der Stadtrat einstimmig beschlossen.

Leer geht damit das Unternehmen Leonet aus, das ebenfalls Interesse daran bekundet hatte, weitere Glasfaser-Direktanschlüsse in der Lechstadt zu verbauen. Mit zwei Interessenten, die eigenwirtschaftlich den Ausbau des schnellen Internets in Füssen voran treiben wollen, sei die Stadt in einer „komfortablen Situation“, wie Melanie Hundt vom Beratungsbüro Corwese den Stadträten erklärte.

Unterschiede nicht nur im Detail

Allerdings offenbarten sich bei der Vorstellung der Pläne der beiden Netzanbieter erhebliche Unterschiede. So plant etwa die Telekom, über 3400 Adressen in allen Stadtteilen mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen. Leonet beabsichtigt hingegen den Anschluss von lediglich knapp 2200 Adressen im Bereich der Kernstadt und Hopfen, wie Hundt erläuterte.

Zudem wolle das Unternehmen aus dem bayerischen Teisnach erst im Falle einer 25-prozentigen Vorvermarktungsquote tätig werden. Und während die Telekom die Anschlüsse bis in die jeweilige Wohnung verlegen will, plant Leonet grundsätzlich eine Glasfaserverlegung nur bis in den Keller.

Dafür wollen die Bayern offenbar deutlich früher loslegen als die Telekom: nämlich bereits im zweiten Quartal des kommenden Jahres, während die Bonner ursprünglich erst 2026 mit den Arbeiten beginnen wollen. Abgeschlossen sein könnten diese dann 2028.

Allerdings habe das Bonner Unternehmen jüngst signalisiert, ebenfalls schon im kommenden Jahr in den Ausbau einsteigen zu wollen, so Beraterin Melanie Hundt. Für die Telekom spreche ferner auch, dass ihr Netz mit bis zu 50 Mbit/s fast doppelt so schnell wie das von Leonet sei.

Angesichts der Unterschiede sprach sich Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) für eine Kooperation mit der Telekom aus. „Das ist ein solider Partner.“ Zwar bedeute der Glasfaserausbau für mehrere Jahre Baustellen im Stadtgebiet, so der Rathauschef weiter. „Aber wir wollen diesen Schritt in die Zukunft so schnell wie möglich gehen.“ Daher hoffe er, dass die Telekom tatsächlich bereits im kommenden Jahr loslegen werde

Bericht: Matthias Matz, KB Füssen
Foto: Pixabay / RosZie

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.