Tröge in der Weidachstraße sollten die Geschwindigkeit von Autofahrern bereits drosseln.

Anwohner im Weidach fordern noch stärkere Maßnahmen zur Eindämmung. Die Verwaltung wiegelt ab.

Die Verkehrssituation am ehemaligen Kurhaus-Areal, wo inzwischen Dutzende Einfamilienhäuser stehen, ist so etwas wie ein Dauerbrenner im Füssener Stadtrat. Jetzt hatte sich der Bauausschuss erneut mit dem Thema zu befassen. Grund: Die Beschwerden der Bürger reißen nicht ab.

Autofahrer würden weiter rücksichtslos und viel zu schnell durch das Wohngebiet fahren. Der Stadtrat hatte deshalb bereits eine Einbahnstraßenregelung für den Faigele-, Wolkenstein- und Schalkweg beschlossen. Außerdem kamen im verkehrsberuhigten Bereich noch „Anwohner frei“-Schilder sowie Pflanztröge hinzu. Die Anwohner zeigen sich jedoch damit nicht zufrieden. Im Bauausschuss kam jetzt wieder mal die Idee einer Sackgassen Regelung ins Spiel. Martin Dopfer (Füssen-Land) bat die Verwaltung, dies zu prüfen. Und auch Thomas Meiler (CSU) schloss sich dem an. Er forderte sogar die Installierung einer Schranke. Andreas Rösel und Manfred Schweinberg aus dem Rathaus reagierten darauf jedoch wenig begeistert. Diese Vorschläge seien in der Vergangenheit immer wieder debattiert worden und wegen der Skepsis von Feuerwehr, Einsatz- und Rettungsdiensten abgelehnt worden. Ganz generell beklagten die beiden, dass seitens der Anwohner fast ausschließlich Kritik geäußert wurde – und zwar an allen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, die die Stadt bisher umgesetzt habe. Eine stichprobenartige Verkehrszählung am 4. Februar 2021 habe über vier Stunden hinweg zudem nicht mal zehn Fahrzeuge ergeben. „Eine Absperrung in Form von Pfosten oder gar Schranken würde der straßenrechtlichen Widmung von Ortsstraßen widersprechen“, hieß es daher in ihrer Stellungnahme. Grundsätzlich gelte es, die Interessen der Allgemeinheit vor den Interessen Einzelner zu berücksichtigen. Dopfer suchte daraufhin den Kompromiss. Er bat darum, die Einbahnstraßenregelung im Schalkweg den der anderen beiden Parallelstraßen anzupassen. Dies hatte die Verwaltung mit Verweis auf die Garagenausfahrt eines einzelnen Anwohners bisher abgelehnt. Dopfer entgegnete diesem Argument: Auch hier müssten die Interessen der Allgemeinheit Vorrang haben. Das sah die Mehrheit der Ausschussmitglieder auch so und entschied: drei einheitliche Einbahnregelungen im Faigele-, Wolkenstein- und Schalkweg, aber keine Sackgassen.

Berichtund Foto: Benedikt Siegert, AZ Füssen