Fahrten mit der MS „Füssen“ und der MS „Allgäu“ werden im kommenden Jahr teurer

Ein Ausflug mit der MS „Füssen“ oder der MS „Allgäu“ wird im kommenden Jahr erneut teurer. Darauf hat sich der Werkausschuss grundsätzlich verständigt.

Ein Ausflug mit der MS „Füssen“ oder der MS „Allgäu“ wird im kommenden Jahr erneut teurer. Darauf hat sich der Werkausschuss grundsätzlich verständigt. Unklar ist allerdings noch, wie viel mehr die Fahrgäste künftig pro Ticket bezahlen müssen: Weil die Ausschussmitglieder Familien weniger belasten wollen als von der Schifffahrt eigentlich vorgesehen, soll nun nochmals genau nachgerechnet werden. Entscheiden soll dann der Stadtrat voraussichtlich Mitte Dezember.

Eigentlich wieder auf Kurs

Nach zwei harten Corona-Jahren befindet sich die Forggenseeschifffahrt wirtschaftlich mittlerweile eigentlich wieder auf Kurs. „Es schaut dieses Jahr deutlich besser aus“, sagte Schifffahrtleiter Helmut Schauer am Dienstagabend im Werkausschuss mit Blick auf rund 90.000 Passagiere und einen Gesamtumsatz in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro in der gerade abgelaufenen Saison. Inflation und Kriegsfolgen führen aber auch für den städtischen Eigenbetrieb zu deutlich höheren Treibstoff- und Energiekosten. „Uns als Anbieter von Schifffahrten trifft diese Erhöhung von nahezu 166 Prozent im besonderen Maße und steigende Personalkosten für qualifizierte Mitarbeiter lassen sich nicht weiter durch Einsparungen und Produktivitätssteigerung kompensieren“, so Schauer weiter.

Die Schifffahrt komme deshalb nicht umhin, im kommenden Jahr die Preise zu erhöhen. Die Werkleitung schlug deshalb vor, dass Erwachsene in der neuen Saison für die große Rundfahrt 18 statt 16 Euro zahlen sollen. Der Preis für die Familienkarte soll demnach von derzeit 39 auf 48 Euro steigen, während die Abendfahrten künftig 19,50 statt 18 Euro kosten sollen. Bei der kleinen Rundfahrt sollen die Tarife analog dazu um jeweils einen Euro angehoben werden, die Familienkarte soll mit 34 fünf Euro mehr kosten als heuer. Andernfalls drohe für das kommende Jahr ein Defizit von rund 120.000 Euro, so Schifffahrtleiter Schauer. Selbst bei einer Preiserhöhung von einem Euro für die große Rundfahrt werde am Ende der kommenden Saison unterm Strich ein Defizit stehen. „Ein Minus dürfen wir nicht mehr haben“, betonte er. „Wir haben ein Haushaltskonsolidierungskonzept und müssen uns von allein tragen.“

Andere erhöhen auch

Mit der geplanten Preisanhebung befindet sich die Forggenseeschifffahrt offenbar in bester Gesellschaft. Schauer verwies darauf, dass auch die anderen bayerischen Schifffahrten wie die Bayerische Seenschifffahrt oder die privaten Anbieter auf dem Chiem- oder Staffelsee nicht umhin kommen werden, die Preise zu erhöhen. „Sämtliche Schifffahrtsunternehmen werden ihre Preise anpassen“, sagte der. „Alle anderen Seen müssen auch kämpfen.“

Gleichwohl kritisierten die Stadträtinnen Barbara Henle (CSU) und Ilona Deckwerth (SPD) die vorgeschlagene Preiserhöhung für die Familienkarte. Familie würden dadurch im Vergleich über Gebühr belastet, so ihr Einwand. Während man die anderen Tarife im Schnitt um 12 Prozent erhöhe, müssten Eltern und ihre Kinder künftig gleich 25 Prozent mehr zahlen, rechnete Deckwerth vor, die sich „ein deutliches Signal für Familien“ wünschte. Um dieses gegen zu finanzieren, schlug sie vor, die Preise für die Erwachsenen-Einzelkarte auf 19 Euro zu erhöhen. Für eine Anhebung der Preise für die Abendfahrten plädierte dagegen CSU-Ratsfrau Henle. „Verlust wollen wir keinen machen“, sagte sie, „aber wir wollen ein anderes Verhältnis.“

Stadtrat entscheidet

Dass die Fahrpreise für Erwachse unter 20 Euro bleiben, war Niko Schulte (Füssen-Land) im weiteren Verlauf der Diskussion wichtig. Thomas Scheibel von den Füssener Freien Wählern (FWF) brachte unterdessen die Idee ins Spiel, die Charterfahrten offensiver zu vermarkten und auszuweiten. Er habe einmal ein Schiff für eine Betriebsfeier gemietet. „Das war die schönste Feier, die wir jemals hatten.“ Allerdings darf die Forggenseeschifffahrt laut Genehmigung durch das Landratsamt Ostallgäu höchstens 50 dieser Charterfahrten pro Saison anbieten, erläuterte Schauer. Und diese seien bereits jetzt schon für die kommende Saison komplett ausgebucht. Abgesehen davon sollen auch die Preise für Charterfahrten in der neuen Saison um jeweils 50 Euro pro Stunde steigen.

Exaktere Zahlen über die Auswirkungen der vorgeschlagenen Änderungen wünschte sich hingegen FWF-Fraktionsvorsitzende Christine Fröhlich. Diese sollen nun voraussichtlich bis zur Sitzung des Stadtrats Mitte Dezember vorliegen, kündigte Schauer an. Dann soll das Stadtparlament auf Basis dieser Hochrechnung über die geplante Preiserhöhung beraten und abschließend entscheiden.

 

Bericht: Matthias Matz, Kreisbote Füssen
Foto: Helmut Kroiß

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.