Die Räumlichkeiten im Strandbad Weißensee sind gepflegt und werden dem künftigen Pächter besenrein hinterlassen.

Die Stadt sucht einen neuen Pächter für das Strandbad in Weißensee. Welche Voraussetzungen dieser erfüllen sollte, steht auch schon fest.

Was wird in der nächsten Sommersaison aus dem Strandbad Weißensee? Diese Frage beschäftigt momentan die Stadtverwaltung und die Bürger. Denn der bisherige Pächter Aytekin „Otto“ Sentürk möchte den auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängern. „Ich will kürzer treten“, sagt er im Gespräch mit dem Kreisboten. Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) ist zuversichtlich, dass zeitnah ein geeigneter Nachfolger gefunden wird: „Es sind schon die ersten vielversprechenden Bewerbungen da“, verrät er.

Momentan ist Aytekin Sentürk damit beschäftigt, alle von ihm mitgebrachten Gegenstände aus dem Kiosk auszuräumen und das Gebäude besenrein zu hinterlassen. Die Räumlichkeiten, lobt Eichstetter, seien sehr gepflegt. Was für den künftigen Pächter natürlich von Vorteil ist. „Ich würde da gar nicht viel machen“, sagt der Bürgermeister. Elektroleitungen und neue Wasserleitungen, die Sentürk hat einbauen lassen, überlässt er seinem Nachfolger.

Die Terrasse soll neu gepflastert werden, jedoch will die Stadt damit warten, bis ein neuer Pächter gefunden ist – und auf dessen Wünsche eingehen. In den Toiletten werden einige Schönheitsreparaturen vorgenommen, zum Beispiel sollen neue Seifenspender installiert und Urinstein aus Rohren entfernt werden. Ein Waschbecken, das vor kurzem dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist, muss sowieso erneuert werden.

Lob für Sentürk

Was den künftigen Pächter betrifft, hat die Verwaltung genaue Vorstellungen. Im Pachtvertrag soll festgehalten werden, dass ein Ganzjahresbetrieb möglich und sogar erwünscht ist. Im Sommermonat August soll die Öffnungszeit über 20 Uhr hinausgehen. Und: Das Speisenangebot sollte auch Pommes und Bratwurst oder ähnliches beinhalten. „Eine absolute Grundvoraussetzung ist auch, dass der neue Pächter bereit ist, wie bisher mit den Vereinen zu kooperieren“, betont Eichstetter. Das habe mit Sentürk sehr gut funktioniert. „Es war durchweg harmonisch und positiv“, lobt der Rathauschef.

Konkret bedeutet das, dass der Kiosk beispielsweise bei Seefesten geschlossen blieb und die Vereine die Verpflegung durch Grillstände übernommen haben. Die Toilettenanlagen werden übrigens auch künftig einmal pro Tag durch die Stadt Füssen gereinigt. Der Pächter ist hier lediglich für die Kontrollgänge verantwortlich, die mindestens zwei Mal pro Tag vorgenommen werden müssen. Die Höhe der Pacht beträgt 1000 Euro pro Monat, Pavillon und Vereinsheim werden nicht mit verpachtet.

Vergangene Woche ist das Strandbad bei immobilienscout24.de ausgeschrieben. Das Inserat habe CSU-Stadtrat und Immobilienmakler Christoph Weisenbach unentgeltlich in seiner Freizeit vorgenommen, betont der Rathauschef, um etwaigen Vorwürfen der Mauschelei gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Neues Kapitel

Damit beginnt für das Strandbad Weißensee ein neues Kapitel in seiner bewegten Geschichte. Wie hinlänglich bekannt, gab es 2018 einen Bürgerentscheid, in dem die Weißenseer für den Erhalt ihres Kiosks und gegen einen Neubau stimmten. Danach war es einige Jahre ruhig um das Strandbad, bis das Thema im vergangenen Jahr wieder auf die Tagesordnung rückte.

Da die baurechtliche Situation nicht einfach war, musste für eine Sanierung und Stabilisierung des Gebäudes ein aufwendiger Bebauungsplan erarbeitet werden. Dabei wurde auch der Bau des Vereinsstadels auf den Weg gebracht, der den Weißenseern wichtig war (der Kreisbote berichtete mehrfach).

Hoher Personalbedarf

Zurück zum bisherigen Pächter: Aytekin Sentürk hat sich gegen eine Weiterführung des Kiosks entschieden, weil er persönlich kürzer treten will. „Das Strandbad ist personalaufwendig“, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Als künftige Pächter könnte er sich gut eine größere Familie vorstellen, die sich die Arbeit aufteilt oder Partner, die den Kiosk gemeinsam führen.

„Es bräuchte Betreiber, die die Positionen selbst besetzen können“, meint der Gastronom. Denn Personal zu finden sei heute nicht einfach – und man habe auch Leerlaufzeiten. „Wenn es regnet, dann ist der Mitarbeiter trotzdem da“, so Sentürk. Längere Öffnungszeiten als bisher fände er auch gut. „Ich hatte vor Jahren auch bis 22 Uhr geöffnet“, sagt er. „Aber personell ist das schwierig.“

Es bleibt also spannend, wie das nächste Kapitel in der Geschichte des Strandbads aussehen wird.

Bericht: Riccarda Gschwend, KB Füssen
Foto: Matthias Matz, KB Füssen

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.