Um Bäume zu ersetzen, die entnommen werden mussten, pflanzt die Stadt Füssen derzeit 35 neue Bäume.

Räte diskutieren über die Baumpflege in Füssen und die Sorgen der Bürger

Gehen die Füssener mit ihrer Sorge um ihre Bäume zu weit? Diese Frage stand im Raum, als sich Andreas Eggensberger (CSU) im Namen des Umweltbeirats im Bauausschuss nach den gefällten Bäumen auf dem Kurhausareal erkundigte. 

Denn mittlerweile müsse sich die Stadtverwaltung wegen jedes zurückgeschnittenen und abgesägten Baumes rechtfertigen, monierte Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU).

„Wir fällen Bäume nicht einfach so“, antwortete der Rathauschef. „Neutrale Profis schauen sich die Bäume an und entsprechend werden sie behandelt.“ Die Stadtverwaltung komme ihren Pflichten nach und schneide oder fälle Bäume, wenn sie beispielsweise die Verkehrssicherheit gefährden. „Es ist schade, dass wir uns bei jedem Zurückschneiden rechtfertigen müssen.“

Sensibles Thema

Die aufgebrachte Reaktion des Rathauschefs konnte Dr. Martin Metzger (BfF) trotzdem nicht nachvollziehen. Wenn man die Bilder der abgesägten Bäume sehe, wolle man eben den Grund dafür wissen. „Die Stadtverwaltung darf da nicht stinkig reagieren.“ Zumal vor einigen Jahren schöne Lerchen am Sportpark einfach so abgesägt wurden. „Deshalb schauen die Bürger heute so sensibel drauf.“

„Wir reagieren nicht stinkig“, widersprach Eichstetter. Er bedauere, was damals passiert sei, aber mittlerweile habe jeder Baum eine Nummer. In einem Prioritätenkatalog sei genau festgehalten, was gemacht werde. Deshalb seien besorgte Anrufe leicht aus der Welt zu räumen. Aber: „Das ist immer so. Wir bekommen schon Beleidigungen, wenn wir nur die Motorsäge auffüllen.“ Und denjenigen, die sich beschweren, hätte die Füssener Stadtverwaltung schon öfters erklärt, dass sie entsprechend einer Expertenanalyse vorgehe.

35 neue Bäume gepflanzt

„Die Linden in Hopfen, die fasst kein Mitarbeiter der Stadt Füssen an“, gab der Rathauschef ein Beispiel. Weil das eine sehr spezielle Baumart sei, beauftragt die Stadt eine externe Firma, die sich den Zustand der Bäume genau anschaue, festlege, was gemacht werden muss, und das dann protokolliere. „Soweit sind wir schon.“ Das kostet die Stadt 3500 Euro. „Das ist viel Geld dafür, dass wir kein Geld haben“, so der Rathauschef.

Außerdem lässt die Stadt gerade 35 Bäume als Ersatz für die Hölzer pflanzen, die entnommen werden mussten.

Bericht: Katharina Knoll, KB Füssen
Foto: Stadt Füssen

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.