Im Bauausschuss wird aber auch Kritik an dem Projekt laut

Baurechtlich nicht zu verhindern ist eine Wettannahmestelle, die in einem bisherigen Kiosk an der Augsburger Straße in der Nachbarschaft des Best Western Hotels geplant ist. Kritik wurde dennoch im Füssener Bauausschuss laut: In unmittelbarer Nähe des Schulzentrums könne sie einer solchen Einrichtung nicht zustimmen, sagte Ilona Deckwerth (SPD) zu dem Projekt.

Die Antragstellerin will im Gebäude Augsburger Straße 20 aus dem Kiosk eine „Wettannahmestelle mit kurzer Verweildauer“ machen. In einem Vorbescheid wurde ihr bereits das Einvernehmen in Aussicht gestellt. Seitens des Füssener Bauamtes wurde ein Hinweis der Genehmigungsbehörde hervorgehoben: Um als Gewerbebetrieb und nicht als Vergnügungsstätte beurteilt zu werden, dürfe die Wettannahmestelle „keine Wettleidenschaft befördernden Aufenthaltsqualitäten“ in den Räumlichkeiten enthalten. Im Bauausschuss gab es zu der Nutzungsänderung anfangs keine kritischen Anmerkungen. Dr. Martin Metzger (Bürger für Füssen) wies aber daraufhin, dass sich die generell fehlenden Parkplätze in diesem Bereich als problematisch erweisen könnten. Darauf solle man hinweisen.

Jugendliche abgreifen?

Ganz andere Bedenken brachte Stadträtin Deckwerth vor: Für sie war ein Wettbüro an dieser Stelle „eine ganz schwierige städtebauliche Entwicklung“, zumal dort täglich viele Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu den Schulen seien. Im Unterricht rede man ständig über Suchtvorbeugung, doch hier entstehe eine Einrichtung, die möglicherweise die Jugendlichen abgreifen und die Wettsucht befördern könne. „Ein Risiko der Verfügung der Schüler sehe ich dort definitiv nicht“, widersprach Metzger. Martin Dopfer (Füssen-Land) verwies darauf, dass die Nutzungsänderung genehmigungsfähig sei. Auch Andreas Linder vom Bauamt sah keine Möglichkeiten, die Wettannahmestelle rechtlich zu verhindern. Der Bauausschuss befürwortete daher gegen die Stimmen von Deckwerth und Dr. Anni Derday (FWF) die Nutzungsänderung.

Bericht: Heinz Sturm – AZ Füssen