Auf der grünen Wiese: Zwischen Wohngebiet und Hotel „Sommer“ will die Stadt ein neues Wohngebiet entwickeln. Die ersten Grundstücke sollen nun vermarket werden.

Ab sofort sollen die ersten Grundstücke im geplanten Neubaugebiet Weidach Nord-Ost 2 vermarktet werden. Das hat der Füssener Stadtrat am Dienstagabend beschlossen.

Um bezahlbaren Wohnraum vor allem für Einheimische und junge Familien zu schaffen, soll bekanntlich in den kommenden Jahren im Weidach auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei das Neubaugebiet Weidach Nord-Ost 2 entstehen. Geplant sind etwa 50 Gebäude mit über 120 Wohneinheiten. Vorgesehen ist ein Mix aus Einzel-, Doppel, Mehrfamilien- und Kettenhäusern. Das dafür erforderliche Bebauungsplanverfahren läuft seit Anfang vergangenen Jahres.

Parallel dazu sollen die ersten Grundstücke der Kategorie 4 ab sofort zum Kauf ausgeschrieben und noch heuer vergeben werden, wie der Stadtrat am Dienstagabend einstimmig beschlossen hat. Dabei handelt es sich um vier jeweils 2000 bis knapp 3000 Quadratmeter große Bauplätze, die für Mehrfamilien- und Reihenhäuser vorgesehen sind. Entstehen sollen hier insgesamt 77 Wohneinheiten.

77 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern

Damit folgte das Gremium einer Empfehlung des „Arbeitskreises Sozialgerechte Bodennutzung“, wie Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) erklärte. Angedacht ist demnach, dass hier Bauträger oder einheimische Unternehmen zuschlagen, um bezahlbaren Wohnraum und Wohnungen für ihre Mitarbeiter zu bauen.

Der Preis pro Quadratmeter in der Kategorie 4 beträgt durchschnittlich 720 Euro zuzüglich Konzeptvergabe für die Gebäude. Damit müssen Interessenten für das mit über 2800 Quadratmetern und 23 Wohneinheiten größte Grundstück rund zwei Millionen Euro plus Grunderwerbskosten aufbringen. Das kleinste Areal mit immer noch 2023 Quadratmetern und 14 Wohneinheiten kostet knapp 1,5 Millionen Euro zuzüglich Grunderwerbskosten. Außerdem sollen sich die Käufer verpflichten, binnen 36 Monaten nach dem Kauf zu bauen.

Im kommenden Jahr soll dann die Vermarktung der etwa 480 Quadratmeter großen Bauplätze der Kategorie 1 für Einfamilienhäuser sowie der Kategorie 2 für Kettenhäuser erfolgen. Die durchschnittlichen Grundstückspreise betragen bei einem Quadratmeterpreis von 680 Euro in der Kategorie 1 im 326.000 bzw. 121.000 Euro in der Kategorie 2 (450 Euro/Quadratmeter).

Hohe Subvention

Die im Schnitt knapp 500 Quadratmeter großen Grundstücke für Doppelhaushälften und Zweifamilienhäuser der Kategorie 3 werden je nach Marktlage im Jahr 2025 oder 2026 folgen. Hier soll der Quadratmeter 550 Euro kosten, was einen durchschnittlichen Grundstückspreis von 269.000 Euro entspricht.

Wie Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) erklärte, habe man sich bewusst dafür entschieden, die Parzellen der Kategorie 2 deutlich günstiger als die anderen anzubieten. So soll es vor allem jungen Familien ermöglicht werden, sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. „Diese Kategorie wird am höchsten subventioniert“, so der Rathauschef.

Möglich machen diese vergleichsweise günstigen Quadratmeterpreise in der Kategorie 2 demnach die hohen Preise für ein Einfamilienhausgrundstück. Diese seien vor allem für finanziell besser dastehende Familien gedacht, so Eichstetter.

Detailliertes Vergabemodell kommt im Herbst

Bei der Vergabe sollen vor allem Einheimische bzw. Menschen, die einen Bezug zu Füssen und eine Finanzierungsbestätigung in Höhe von voraussichtlich 500.000 Euro vorweisen können, zum Zuge kommen. Ausgeschlossen werden sollen Zweit- und Ferienwohnungen. Die genauen Vergabemodelle sollen nun aber zunächst ausgearbeitet und voraussichtlich im September dem Stadtrat vorgelegt werden, kündigte der Verwaltungschef an.

„Um die Vergabe von Bauplätzen in einer angespannten Marktlage transparent, nachvollziehbar und rechtssicher zu gestalten, empfiehlt sich die Anwendung von gemeindespezifischen, objektiven, nicht diskriminierenden und im Voraus bekannten Bauplatz-Vergaberichtlinien“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung.

Bericht & Foto: Matthias Matz, KB Füssen

Wir danken dem Kreisbote Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.