Eine große Baustelle – und das noch auf Jahre hinaus: Doch die anfänglichen Verzögerungen bei der Sanierung und der Erweiterung der Grund- und der Mittelschule Füssen hat man inzwischen wieder aufgeholt. Laut Bürgermeister Maximilian Eichstetter liegen die Arbeiten jetzt im Zeitplan.

Bürgermeister Eichstetter ist froh über den Baufortschritt bei der Sanierung von Grund- und Mittelschule in Füssen. Wie es jetzt mit dem ersten Bauabschnitt weitergeht und welche Kosteneinsparungen vorgesehen sind.

Wie steht es um das größte und teuerste Projekt, das die Stadt Füssen in den kommenden Jahren zu stemmen hat? Das wollte ein Füssener in der Bürgerfragestunde des Stadtrates wissen, Bürgermeister Maximilian Eichstetter versprach, darüber umfassend zu informieren (wir berichteten). Das macht der Rathaus-Chef nun. Sein Fazit: Der Fortschritt der Arbeiten im ersten Bauabschnitt „ist aktuell sehr zufriedenstellend, da wir die verlorene Zeit aus dem Herbst wieder aufgeholt haben“.

Zu Verzögerungen war es zu Beginn des Mega-Projektes gekommen: Das beauftragte Abrissunternehmen startete verspätet. Oder wie es Eichstetter formuliert: Die Firma habe die Stadt „mehrere Wochen unbegründet sitzen lassen“ (wir berichteten). Mittlerweile liegt man beim Zeitplan für den ersten Bauabschnitt wieder gut im Rennen: Der Baukörper der Mittelschule „Süd“ ist nahezu fertiggestellt, Ende Juli soll die Sitzstufenanlage im Innenhof der Mittelschule erstellt werden, teilt der Bürgermeister mit. Das werde etwa drei Wochen dauern.

Im August steht die neue Turnhalle im Fokus: Dann geht es um die Fertigstellung der Vertiefungen, die Bodenplatte und danach den Lückenschluss mit der Umfassung zur Bürgermeister-Wallner-Straße. Anschließend kommt der komplette Kanalbau auf der West-, Süd- und Ostseite. Der Start für den Holzbau ist für Ende Oktober vorgesehen. Der Zimmerer befindet sich laut Eichstetter bereits in den Vorbereitungen. Fenster und Dacharbeiten werden bis in den späten Herbst folgen – oder in die Wintermonate, je nach Wetterlage.

Aus Sicht der Rathaus-Chefs laufen etliche Prozesse bei dem Bau „besonders gut“, was geholfen habe, den Zeitplan wieder aufzuholen. So würden interne Abstimmungen „sehr unkompliziert“ ablaufen, auch die Abstimmungen mit Ingenieuren, Architekten und Planern seien „sehr konstruktiv und auf einer Augenhöhe“. Die Berechnungen für Statik und Prüfstatik seien ohne größere Probleme und Verzögerungen abgelaufen. Was nicht immer so sei: „Verzögerungen durch fehlende Statik kennen viele Bauherren von anderen Baustellen“, teilt der Bürgermeister mit: „Das können wir nicht sagen, Stand heute.“ Es gebe daher ein großes Lob an die Statiker sowie an den Füssener Prüfstatiker. Großer Dank gelte auch dem städtischen Bauamt und den Architekten vom Büro F64 sowie dem Bauleiter Andreas Bartenschlager von Jakob Ingenieuren.

Eichstetter geht in seinem Zwischenbericht auch auf Beobachtungen von Bürgerinnen und Bürgern ein: Die hatten zum Teil verwundert darauf reagiert, dass die Handwerker sechs Tage die Woche arbeiten. Diese Beobachtungen seien korrekt, sagt der Rathaus-Chef. Und er versichert: Alles laufe nach den geltenden Vorschriften und dem Arbeitsschutzgesetz. „Auch die durchgeführten Zollkontrollen führten bisher zu keinerlei (uns bekannten) Beanstandungen.“ Der Vorarbeiter der Firma Lutzenberger sei von Montag bis Freitag vor Ort, beim Subunternehmer gelte „großteils eine Sechs-Tage-Woche“.

Extrem wichtig für die Stadt Füssen ist eine Frage: Was machen die Kosten? Von vor vielen Jahren grob geschätzten Kosten von 20 Millionen Euro stiegen sie im Zuge der konkreten Planungen auf 60 Millionen – und wegen der explodierenden Baukosten war mitunter auch schon von 80 oder mehr Millionen Euro die Rede. Viel zu viel für eine überschuldete Stadt. Bürgermeister Eichstetter und das Kommunalparlament traten daher auf die Kostenbremse und strichen Ausgaben zusammen. Der größte Brocken: Auf eine Tiefgarage wird verzichtet (wir berichteten). Stattdessen sind oberirdische Flächen für den ruhenden Verkehr in der unmittelbaren Umgebung vorgesehen – die entsprechende Änderung des Bebauungsplans hat zuletzt der Füssener Bausauschuss beschlossen.

Auch alle anderen beschlossenen Änderungen zur Kosteneinsparung „wurden in die Planung übernommen und werden bereits im Bau umgesetzt“, teilt Eichstetter mit. Aktuell gebe es noch intensivere Anpassungen bei der Mittelschule: Diese sollen „neben Kosteneinsparungen auch noch Zukunftsperspektiven mit Erweiterungspotenzial“ bringen. Als Beispiel führt der Rathaus-Chef einen Querbau an: „Wir bauen den Querbau wie gehabt zweigeschossig, bauen aber nur das Erdgeschoss aus.“ Damit spare man jetzt Geld, sei aber gerüstet, wenn in das Obergeschoss in fünf oder zehn Jahren benötigt werde. Wie teuer das Gesamtprojekt Schulen nach allen Einsparungen voraussichtlich wird, kann der Bürgermeister noch nicht sagen – dazu würden gerade neue Berechnungen aufgestellt.

Bericht: Heinz Sturm, AZ Füssen
Foto: Mathias Struck

Wir danken der AZ Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.