Neues Baugebiet: Östlich des Pitzfeldes in Weißensee soll in den kommenden Jahren bezahlbarer Wohnraum für Einheimische entstehen

Baugebiet mit bis zu 111 Wohneinheiten soll in Weißensee entstehen. Im Bauausschuss geht es in der Debatte ausschließlich ums Festzelt.

Das nächste Neubaugebiet der Stadt Füssen nimmt langsam Formen an: Der Bauausschuss hat einstimmig beschlossen, den Bebauungsplan „Oberkirch 4 – Pitzfeld Ost“ aufzustellen. Bis zu 111 Wohneinheiten sind dort denkbar. Wann die ersten Bagger anrollen, ist noch unklar. Klar ist aber: Auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche im Süden des Baugebiets soll Platz vorhanden bleiben, um ein Festzelt aufzustellen.

Nach der Wohnraumbedarfsanalyse von 2020 fehlen im gesamten Stadtgebiet bis 2025 noch 387 Wohnungen. Ein Großteil entfällt davon auf Ein- und Zweifamilienhäuser (250), aber auch bei Mehrfamilienhäusern besteht ein zusätzlicher Bedarf (136). Dem versucht die Stadt im künftigen Baugebiet in Weißensee nachzukommen: Dort sollen nicht nur Einzel-, Ketten-, Doppel- und Reihenhäuser entstehen, sondern auch Mehrfamilienhäuser. Der Stadtrat hatte den Fokus auf eine etwas mehr verdichtete Bebauung gelegt. Architekt Franz Arnold musste seinen ersten Entwurf für den Bebauungsplan daher überarbeiten. Waren anfangs von knapp 70 Wohneinheiten die Rede, sind jetzt bis zu 111 in den 45 Gebäuden möglich. Zudem wurde Wert auf Energieeffizienz mit Beteiligung des Klimabeirats der Stadt Füssen gelegt.

Das künftige Baugebiet liegt bei der Festwiese in Weißensee. Dort wird circa alle zehn Jahre ein großes Festzelt aufgestellt – und daran will man festhalten. Mit Blick auf das 40 mal 70 Meter große Zelt hatte Matthias Friedl (Füssen-Land) Bedenken, ob der Platz auf der Wiese trotz der heranrückenden Bebauung noch ausreichen werde. Man wolle den Festzeltbetrieb auch in Zukunft ermöglichen, versicherte Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU). „Wir messen das in der Detailskizze noch genau nach.“ Andere Bedenken hatte Christoph Weisenbach (CSU): Sei der Immissionsschutz bei den Planungen berücksichtigt? Man müsse verhindern, dass die neuen Nachbarn gegen die landwirtschaftliche Nutzung oder den Zeltbetrieb auf der Festwiese vorgehen könnten. Das sei berücksichtigt, versicherte Eichstetter.

Andere Beiträge gab es nicht zum Bebauungsplan, zumal die Kommunalpolitiker bereits die planerischen Grundzüge für dieses Baugebiet besprochen hatten. Zum Beschluss, den Bebauungsplan aufzustellen, gab es keine Gegenstimmen. Vorrangiges Ziel sei die Ausweisung von Wohnbauflächen, um das Defizit nach der Wohnraumbedarfsanalyse zu reduzieren. Die Verwaltung wurde beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit mittels einer öffentlichen Auslegung für die Dauer eines Monats, sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange durchzuführen.

Bericht: Heinz Sturm, AZ Füssen

Wir danken der AZ Füssen für die freundliche Überlassung des Beitrages.